CED-ABC Teil 8

Wie laufen die Kontrollen bei meinem Kind?

In der Anfangszeit muss Ihr Kind engmaschig kontrolliert werden, oftmals alle paar Wochen. Sobald die Entzündung unter Kontrolle ist – dies man nennt „Remission“ – wird ein Arztbe- such seltener nötig sein. Viele Kinder kommen dann nur noch alle 3 bis 4 Monate zu einer ambulanten Kontrolle. Sie erleichtern es sich selbst wie auch Ihrem Kind, wenn Sie für die Kontrolluntersuchungen genügend Zeit einplanen. Auch unvorhergesehene Arztbesuche, wenn z. B. Ihr Kind Fieber oder Durchfall bekommt, werden notwendig sein. Versuchen Sie auch diese zu planen: Von Beginn an sollten auch erfreuliche Dinge mit den Arztterminen verbunden werden sein: z.B. Essen gehen, ein Spielzeug kaufen, einen Ausflug machen.


Was darf mein Kind essen?

In welcher Hinsicht Nahrung die Darmentzündung beeinflusst, ist eines der großen Themen, die momentan beforscht werden. Sicherlich gibt es einen Einfluss der Nahrung. Dennoch ist das Wissen um dieses Thema noch zu gering, um bestimmte „Diäten“ zu empfehlen oder gar Nahrungsmittel zu „verbieten“. Momentan gilt die Lehrmeinung, dass grundsätzlich alles (!) gegessen und getrunken werden darf. Wichtig ist, dass Ihr Kind beobachtet, welche Speisen vielleicht doch weniger verträglich sind. Diese sollten dann besser gemieden werden. Falls Ihr Kind eine Pizza und einen Döner auf einmal verträgt, ist dagegen grundsätzlich nichts einzuwenden – vorausgesetzt, es ernährt sich normalerweise ausge- wogen und gesund. Auch Süßigkeiten sind selbstverständlich erlaubt. Immer mehr Studien zeigen, dass eine fleischarme Kost bei Darmentzündungen jedoch besser und Fisch verträg- licher als rotes Fleisch ist (z. B. vom Schwein oder Rind). Dennoch darf Ihr Kind guten Gewissens seine Essensvorlieben erkunden oder mit seinen Freunden auch mal in ein Schnellrestaurant gehen.

Unbedingt zu vermeiden ist Übergewicht. Dies betrifft eher Kinder mit Colitis ulcerosa. Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind das Wichtigste. Sollte Ihr Kind zu Übergewicht neigen, muss in der Regel die ganze Familie ihre Essensgewohnheiten umstellen: denn nur wenn auch die Eltern auf ihr Gewicht achten, hat das Kind eine Chance, sein Gewicht zu reduzieren. Kinder mit Morbus Crohn neigen hingegen eher zu Untergewicht. Nehmen Sie ca. einmal im Jahr eine Ernährungsberatung in Anspruch. Dort erhalten Sie Tipps für energiereiches und dennoch gesundes Kochen.


Sollte sich mein Kind von Kindern mit ansteckenden Erkrankungen fernhalten?

Das kommt auf die Krankheit an. Die meisten ansteckenden Erkrankungen (Husten, Schnupfen, Bronchitis u. a.) sind harmlos. Viele Eltern berichten, dass ihr betroffenes Kind nicht häufiger krank ist als seine gesunden Geschwister. Gefährlich kann aber beispielsweise eine Tuberkulose werden. Eine Ansteckung ist zwar recht unwahrscheinlich, aber sollte Ihr Kind aber engen Kontakt mit einem TBC-Kranken gehabt haben, sagen Sie uns bitte Bescheid, damit wir Ihr Kind untersuchen können. Enger Kontakt bedeutet in diesem Fall z. B. längeres gemeinsames Wohnen oder intensiver körperlicher Kontakt.

Sollte Ihr Kind mit an Windpocken oder Masern Erkrankten Kontakt haben, meden Sie sich bitte sofort bei uns oder dem behandelnden Kinderarzt. Für solche Fälle ist es günstig, wenn ab und zu die Impftiter untersucht werden. Sollten keine schützenden Antikörper vorhanden sein, kann eine intravenöse Gabe von Antikörpern (Immunglobulinen) sinnvoll sein, um die Ansteckung zu verhindern oder abzuschwächen.

Grundsätzlich gilt also: Ihr Kind darf wie jedes andere Kind Infekte haben. Lassen Sie Ihr Kind ganz normal zu Kindergeburtstagen, in den Kindergarten, zur Schule und zu Veranstaltungen gehen. Nur in sehr speziellen Fällen sollten Sie Ihr Kind von einer ansteckenden Person fernhalten. Im Zweifelsfall fragen Sie bei Ihrem Kindergastroenterologen nach.


Hier wird es bald weiter gehen zu CED-ABC Teil 9

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