Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind besonders für Kinder und Jugendliche eine große Herausforderung. Diese Krankheiten können das Wachstum und die Entwicklung beeinträchtigen und zu häufigen Krankenhausaufenthalten führen. Deshalb sind neue Behandlungsmöglichkeiten, die speziell auf junge Patienten abgestimmt sind, von großer Bedeutung
Warum sind neue Therapien wichtig?
Kinder und Jugendliche, die an CED leiden, stehen nicht nur vor körperlichen Herausforderungen. Ihre psychosoziale Entwicklung, Identitätsbildung, schulische Karriere und Berufswahl sind ebenfalls betroffen. Daher ist es entscheidend, die Therapie individuell anzupassen und die Krankheit so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln.
Neue medikamentöse Optionen
Dank der Forschung gibt es inzwischen viele neue Medikamente mit unterschiedlichen Wirkungsweisen und Nebenwirkungsprofilen. Leider sind viele dieser neuen Medikamente für Kinder und Jugendliche noch nicht offiziell zugelassen. Dies führt oft dazu, dass die Kosten von den Krankenkassen nicht übernommen werden, was die Behandlung verzögert oder unmöglich macht. Umfangreiche Studien und Patientenregister wie CEDATA GPGE helfen dabei, diese Medikamente besser nutzbar zu machen.
Ernährungstherapien
Neben Medikamenten gibt es auch verschiedene Ernährungstherapien, die helfen können, die Symptome zu lindern und Remission zu erreichen:
Exklusiv enterale Ernährungstherapie (EET): Diese Therapieform wird seit über 10 Jahren erfolgreich bei Morbus Crohn eingesetzt. Die Patienten ernähren sich ausschließlich von spezieller Trinknahrung, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. EET ist besonders wirksam bei der Heilung der Darmschleimhaut, jedoch nicht zur langfristigen Remissionserhaltung geeignet.
Partielle enterale Ernährungstherapie (PET): In Kombination mit normaler Ernährung kann PET zur Remissionserhaltung bei milden Krankheitsverläufen eingesetzt werden.
Crohn’s Disease Exclusion Diet (CDED): Diese Diät vermeidet vermutete proinflammatorische Lebensmittelgruppen. In Kombination mit PET hat sie bei vielen Kindern zur Remission geführt und wurde besser akzeptiert als die EET.Low FODMAP Diet: Diese Diät, die zur Behandlung des Reizdarmsyndroms entwickelt wurde, kann auch bei CED die Symptome lindern, allerdings nicht die Entzündung bekämpfen.
Was ist zu beachten?
Eine Ernährungstherapie bei CED-Patienten erfordert intensive Betreuung durch geschulte Ernährungsfachkräfte und engmaschige ärztliche Überwachung, um Mangelernährung und andere Komplikationen zu vermeiden.
Fazit
Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit CED ist komplex und erfordert eine sorgfältige Abstimmung zwischen medikamentöser Therapie und Ernährung. Dank der Fortschritte in der Forschung stehen heute jedoch viele neue Optionen zur Verfügung, die das Leben der betroffenen Patienten verbessern können.